Die Zahnspange leistet wertvolle Hilfe bei einer Fehlstellung der Zähne und der Kiefergelenke. Obgleich sie individuell an jeden Patienten angepasst wird, können immer wieder Probleme auftauchen.
Wenn die Zahnspange drückt, nicht mehr richtig sitzt oder anderweitig Probleme bereitet, kann dies zu einer echten Belastungsprobe werden. Vor allem bei einer festen Zahnspange, die nicht einfach schnell entfernt werden kann.
Zahnspangen können hin und wieder ein unangenehmes Druckgefühl erzeugen, das an den Zähnen oder dem Gaumen auftritt.
An den Zähnen ist dies, insbesondere bei einer neuen Zahnspange, völlig normal. Der Druck deutet auf die Bewegung der Zähne und die damit einhergehende Korrektur der Zahnstellung hin.
Das Druckgefühl lässt mit der Zeit nach. Tritt dieses jedoch am Gaumen auf, sollte bei fortdauernder Beeinträchtigung umgehend ein Untersuchungstermin vereinbart werden.
Entstehen an der Zahnspange Schäden, ist zu beobachten, ob diese das Tragegefühl oder die Funktionsweise stören. Ist dies nicht der Fall, besteht erst einmal kein Grund zur Besorgnis. Wir klären beim nächsten regulären Untersuchungstermin ab, ob Handlungsbedarf besteht.
Falls die Zahnspange nicht mehr richtig passt, sind unterschiedliche Gründe möglich. Es kann vorkommen, dass sich Zähne und Kiefer nicht mehr genügend anpassen, was mitunter auf eine Vernachlässigung des Tragens zurückzuführen ist. Die empfohlene Tragezeit ist unbedingt einzuhalten, insbesondere bei Zahnspangen, die nicht weiter nachgestellt werden. Sonst kann es zu einer erneuten Verschiebung der Zähne kommen und die Zahnspange sitzt nicht mehr richtig.
Sind noch Milchzähne vorhanden, kann es vorkommen, dass die Spange nicht den notwendigen Halt findet.
Bei einer festen Zahnspange kann es kurz nach dem Einsetzen zu Schmerzen kommen, die auf die Zahnbewegungen zurückzuführen sind. Aufgrund der Druckempfindlichkeit in dieser Zeit lohnt es sich, zunächst vermehrt weiche Speisen zu sich zu nehmen.
Bei starken Schmerzen ist die Einnahme von Schmerzmitteln möglich, zum Beispiel Paracetamol. Bei lang anhaltenden und unvermindert starken Schmerzen empfehlen wir, einen Termin zu vereinbaren.
Sollte sich eines der Brackets oder ein Metallring der festen Zahnspange lockern oder lösen hilft nur ein Notfall-Termin, um rasch eine Reperatur vorzunehmen.
Falls ein Stück des Zahnspangendrahtes gegen die Wangenschleimhaut oder in die Zunge sticht, besteht Handlungsbedarf.
Als Sofortmaßnahme kann an der betroffenen und zuvor getrockneten Stelle eine erbsengroße Menge Schutzwachs aufgetragen werden. Dieser wird üblicherweise bei uns mitgegeben. Sorgt das Drahtstück weiterhin für Probleme, hilft nur ein Notfallbesuch in unserer Praxis.
Der an den Brackets sitzende Bogen ist mit Einzelgummi oder -draht befestigt. Sollte sich dieser lösen, ist dies kein Problem, sofern sich der Zahn nicht verschiebt.
Bei einer Lockerung des Gaumenbügels lässt sich dieser üblicherweise mit einem Finger wieder in die Halterung einrasten. Wir nehmen die Stabilisierung dann beim nächsten Besuch in unserer Praxis vor.
Löst sich der Bügel wiederholt oder ist er verbogen, empfehlen wir einen Notfalltermin.
Im Laufe der Zeit können beim Tragen der festen Zahnspange kleine Zahnlücken entstehen. Diese schließen sich von selbst wieder.
Um eine feste Zahnspange zu stabilisieren, verwenden wir gegebenenfalls sogenannte Gummiketten. Dies sind aneinandergereihte Einzelgummis, die über die Brackets gespannt werden.
Sollten diese reißen, muss zwecks Erneuerung umgehend ein Besuch in unserer Praxis erfolgen. Gleiches gilt für losgelöste Häkchen, die dem Einhängen von Gummizügen dienen.
Wird eine Kiefergelenk- beziehungsweise Schnarchschiene genutzt, kann es hier zu Defekten oder Scheuerungen am Zahnfleisch kommen.
Hier hilft meist nur eine Neuanfertigung, in seltenen Fällen eine Reparatur oder Neuanpassung.
Beim Einsatz einer Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE) kann es vorkommen, dass sich diese löst. In diesem Fall ist ein Notfalltermin zu vereinbaren.
Treten Druckempfindlichkeiten an Gaumen oder Zähnen auf, muss hier nur im Fall ernsthafter Beeinträchtigungen eingegriffen werden. Speisereste, die sich unter dem Gaumenbügel sammeln, können vorsichtig mit der Zahnbürste, Munddusche oder einer stumpfen Pinzette entfernt werden.
Gesichtsmasken sind mit entsprechenden Polsterungen an Kinn und Stirn versehen, welche mit der Zeit abnutzen können. In diesem Fall sind die mitgereichten Ersatzpolster zu nutzen.
Sind die Gummizüge aufgebraucht, gibt es in unserer Praxis selbstverständlich Ersatz.
Bei Beeinträchtigungen an der Gesichtsmaske wie Verbiegungen, schlechtem Sitz oder Fehlern an der Polsterung ist ein Termin zu vereinbaren. Von selbstständig durchgeführten Korrekturen raten wir dringend ab.
Bei einer Haltespange oder Halteschiene kann sich ein Klebepunkt vom Haltedraht, beim fest sitzenden Retainer an sich ein Klebepunkt lösen. Wir führen in unserer Praxis dann die Wiederbefestigung durch.
Praxis Dr. Bailly & Kollegen
Gersthofer Straße 2
65929 Frankfurt am Main